Korrosionsschäden auf Biogasanlagen / Seilrisse

Inoffiziellen Schätzungen zu Folge kommt es bei der Verwendung von handelsüblichen A4 Edelstahldrahtseilen für die Aufhängung von Rührwerken in Fermentern (Biogasanlagen) in 3 bis 5 % aller Fälle zu Seilrissen. Auffällig häufig reißen diese Seile in der Übergangszone vom flüssigen zum gasförmigen Medium. Aufgrund der vielfältigen Einflüsse, die zu einer Korrosion führen können, existieren viele verschiedene Theorien zu den eigentlichen Ursachen der Seilrisse. Wie im Biogas Journal Ausgabe 3_2015 ab Seite 80 zu lesen ist, hat sich die Fachhochschule Südwestfalen in Iserlohn diesem Thema gewidmet. Demnach wird der sich bildenden Schwefelsäure (auch in Verbindung mit dem Einsatz von Eisenchlorid) eine entscheidende Rolle bei Korrosionsvorgängen in Fermentern zugesprochen. Die Wissenschaftler raten zum Einsatz höher legierter Stähle mit höherem Chrom- und Molybdängehalt.

Bereits im Jahr 2009 brachte BVM das hochfeste Kunstfaserseil BVM-Biotec 2000-8(r) auf dem Markt, welches sich bereits tausendfach in dieser Anwendung bewährt hat. Seilrisse aufgrund von Korrosion sind bis heute nicht aufgetreten, die hochfesten Fasern sind im sauren Medium eindeutig resistenter. Aufgrund der geringeren Oberflächenhärte des Kunststoffes ist es jedoch zwingend erforderlich das Seil „sauber“ einzubauen und alle Einflüsse die das Seil von Außen beschädigen können zu vermeiden. Seit Anfang 2015 bietet BVM zusätzlich ein hochkorrosionsbeständiges Edelstahldrahtseil mit 25 % Chrom- und 5 % Molybdängehalt an.

Seilauswahl

Die Lebensdauererwartung von Seilen in Fermentern kann schlicht nicht seriös vorhergesagt werden. Herkömmliche A4 Edelstahldrahtseile korrodieren in einigen Fermentern bereits nach wenigen Wochen und in augenscheinlich identischen Anlagen halten sie viele Jahre. Wir empfehlen daher immer die Seile unabhängig vom jeweiligen Zustand regelmäßig auszutauschen, z. B. in Verbindung mit der Rührwerkswartung. Die Kosten für ein neues Seil stehen in keinem Verhältnis zu den möglichen Kosten, die durch ein unvorhersehbaren Seilriss verursacht werden können.

Für die Auswahl des geeigneten Seils können folgenden Überlegungen hilfreich sein:

Wenn bisher problemlos herkömmliche A4 Edelstahldrahtseile verwendet wurden und absehbar keine Korrosionsschäden zu erwarten sind spricht nichts gegen die weitere Verwendung dieser Seile.

Wenn jedoch Korrosionen am herkömmlichen A4 Edelstahldrahtseil feststellbar sind und eine äußere Beschädigung des Seils ausgeschlossen werden kann, ist das hochfeste Kunstfaserseil BVM-Biotec 2000-8(r) eine gute Wahl.

Benötigt man zwingend die höhere Oberflächenhärte von Stahl und möchte die Korrosionsbeständigkeit deutlich erhöhen, ist das hochkorrosionsbeständige Edelstahldrahtseil 25-20 die richtige Wahl.

Diese Überlegungen stellen keine abschließende Einsatzempfehlung dar, die endgültige Entscheidung kann nur von Fachleuten vor Ort getroffen werden. Gerne stehen wir für weitere Fragen zur Verfügung.

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